Traum wagen?

Ja, man wird doch wohl noch träumen dürfen! Aber wovon? Schöne Autos aus allen Epochen gibt es ja viele, und einige davon sind ganz unumstrittene Alltime-Classics, die so ziemlich jeder toll findet, selbst wenn er sonst keinen Bezug zu Oldtimern hat. Eines der prominentesten Beispiele hierfür dürfte wohl das Mercedes-Benz W198 300SL Coupé, also der sogenannte "Flügeltürer", sein. Oder der Porsche 356. Oder der Jaguar E-Type. Oder...

Natürlich, das sind ganz klar wunderschöne Autos, nebenbei anständig motorisiert, und daher nicht unverdient in der automobilen Hall of Fame zu parken.

Ich habe mich leider an ihnen sattgesehen. Klar, gerne würde ich sie mal einen Tag lang auf kurvigem und schnellem Geläuf ausfahren dürfen. Aber haben wollen? Selbst wenn ich sie mir leisten könnte: vermutlich nicht. Oder  halt,  doch: wenn sie nicht wie aus dem Ei gepellt dastehen, sondern mit echten, ehrlichen und gern auch deutlichen Spuren ihres Alters daherkommen ... ja dann wäre ich interessiert! Dummerweise sind sie, wenn denn mal so ein Original auftaucht, inzwischen modebedingt noch sehr viel teurer als ein in den Besser-als- Neuzustand restauriertes Exemplar! Also wieder nix für mich.

 

 

Bliebe also, wenn, nur wieder der Griff zu einem desolaten Vehikel? Welches logischerweise der Bezahlbarkeit halber umso abgerockter sein müsste, je exklusiver das Modell an sich ist?

Also ein Edel-Schrotthaufen?

Schrott behüte!?

Aber was ist Schrott? Sicher Ansichtssache, wenigstens im Bereich der angejahrten Automobile. Sobald ideeller Wert oder sonstige persönliche Verbindung im Raum steht, geht jede Objektivität über Bord. Was der neutrale Betrachter ungerührt in die Presse schieben würde, fegt der Enthusiast begeistert in säuberlich beschriftete Tüten und baut es unter größten Aufwendungen wieder zu einem präsentablen Auto zusammen. Weil ... der Vater mal so einen hatte ... oder der Nachbar .... oder weil es tatsächlich ein Erbstück ist ... oder weil es selten ist ... oder cool ... oder man es halt einfach besitzen möchte.

Sowas Irrsinniges habe ich ja auch schon fertiggebracht. Und bereue es nicht. Aber nochmal brauche ich eine solche Mammutaufgabe ebenso wenig. Das jüngste Projekt war darum schon anders angelegt, aber entpuppte sich aufgrund des Umbaues als beinahe ebenso aufwändig wie das vorherige.

Was also könnte mich reizen, gesetzt den Fall, ich käme nochmal in die Verlegenheit, mich ernsthaft auf die Pirsch machen zu können? Einer der eingangs aufgezählten Traumwagen würde es wohl nicht. Es muss ja irgendwo realistisch, also auch verfüg- und bezahlbar sein.

Aber auch nicht unbedingt das sprichwörtliche Brot- und Butterauto, so spaßig dies dann und wann durchaus sein kann. Also eher wieder etwas von Haus aus gediegenes, höherwertiges. Und um es mir finanziell erreichbar zu halten, müssten Abstriche beim Zustand gemacht werden, so wie seinerzeit bei meinem Coupé-Projekt.

Nun gibt es ja auch und gerade im Oberklassebereich eine große Auswahl an verlotterten Exemplaren aller Marken, die mit jedem Besitzerwechsel in schlechtere Verhältnisse gerieten. Dummerweise verbleiben die nötigen Aufwände zur Behebung der so angesammelten Wartungsstaus und Schäden weiterhin auf Oberklasse-Niveau.

Es ist also vollkommen illusorisch, sich irgendwie einen "günstigen" Rolls Royce oder Mercedes 600 zu schießen, und diesen dann nur durch eigenen Fleiß ebenso günstig wieder auf die Straße bringen zu können.

Was also ist realistisch?

 

Bei Limousinen würde ich wohl gern nach einem Opel Diplomat/Admiral B, oder nach  einem BMW E3 (2500-3.3Li), oder noch cooler: nach einem 1965/66er Lincoln Continental Ausschau halten.

Aber ich habe ja meine 300er Flosse.

 

 

 

 

Bei den Coupés hat mich schon immer der BMW E9 (2500-3,0 CSi) angelacht, und in letzter Zeit finde ich zunehmend Gefallen an dessen Vorgänger, dem 2000CS "Schlitzauge".

Aber ich habe ja mein 3.5er Coupé.

Also wäre die perfekte Ergänzung zum bestehenden Fuhrpark entweder ein Nutzfahrzeug (wo es zum Beispiel mit einer frühen VW DoKa oder einem amerikanischen Vorkriegs-Pickup schon reizvolle Auswahlmöglichkeiten gäbe), oder ein Cabrio.

Den auf Dauer größeren Spaßwert bringt vermutlich eher das nach oben gänzlich offene Fahrzeug. Doch welches nur? Da gibt es sooo viele Modelle, die mir gefallen!

 

Ein viertüriges, 1965/66er Lincoln Continental Convertible wäre der Hit, ganz klar.  

Meine Alltime-Favorites, also ein Pagoden-SL oder ein W111 Cabriolet, sind leider längst auch im (gern genommenen) Zustand wie links abgebildet außerhalb (m)eines familienverträglichen Budgets gelandet - sehr schade eigentlich.

Was bleibt? Ein knorriger Briten-Roadster?

Zu klein für mich.

Ein VW Kübel oder Citroen Mehari? Sehr spaßig, aber eher etwas für die Zweit-Immobilie in Gefilden mit Sonnengarantie.

Habe ich nicht.

 

 

Ein BMW E30-Cabrio gefällt mir seit Jahrzehnten schon, und ist immer noch recht preiswert zu haben.

Aber auch irgendwie kein richtiger Oldtimer.

 

Nein. Das alles ist nicht das Richtige.

 

 

 

 

 

Wenn ich wirklich nochmal schwach werden dürfte, dann für ein Autobianchi Bianchina Cabriolet.

Sowas durfte ich vor 20 Jahren einmal probefahren, und war schon nach wenigen Metern hin und weg. Diese Form! Diese Winzigkeit! Und vor allem: dieser Spaß! Nie hätte ich gedacht, das so wenig Leistung soviel Freude machen kann!

Leider im Verhältnis zur überschaubaren Fahrzeugmasse ein recht teures Vergnügen, aber letztlich auch nicht kostspieliger als ein schönes Käfer-Cabrio.

Und in seiner Art, Abmessung, Ausstattung und Motorisierung die mediterranisch-leichte, also perfekte Ergänzung zu den starken Noblesse-Kaleschen aus Stuttgart in meiner Garage. Wenn, dann sowas!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Angebote werden gern entgegen genommen...